Historische Prominenz – Konrad Zuse in Hopferau

Konrad Zuse, der heute fast einhellig als Schöpfer des ersten programmgesteuerten und frei programmierbaren Rechners der Welt anerkannt ist, hat nahezu drei Jahre in Hopferau (im Ortsteil Wiedemen) geforscht und dabei seinen legendären Z4 bis zur Funktionstüchtigkeit gebracht.

Der Computerpionier Konrad Zuse

Somit zählt unsere Gemeinde Hopferau zu den Meilensteinen in der Computerentwicklung.

Bauingeneur Konrad Zuse hatte es auf der Flucht von Berlin im letzten Kriegsmonat 1945 ins Allgäu verschlagen. Als er in den kargen Nachkriegsjahren von 1946 bis 1948 mit seiner Familie von Hinterstein im Oberallgäu nach Hopferau kam, arbeitete er hier an seiner Erfindung weiter. Einen Platz für den Aufbau der Maschine Z4, die zunächst in Kisten verpackt in Hinterstein lagerte, hatte er in Hopferau gefunden. 1948 ist die Z4 das erste Mal gelaufen und hat die Milchgeldrechnungen der Sennerei Lehern erstellt.

Die Frage, ob Konrad Zuse wirklich der Erfinder des Computers ist, wurde von vielen Wissenschaftlern lange diskutiert. Denn sein Z3 (ein Vorläufer des Z4) wurde in Berlin-Kreuzberg bei einem Bombenangriff zerstört. So blieb ihm nur die Patentanmeldung.

Konrad Zuse war allerdings nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Künsler. Bereits in Jugendjahren malte er Ölgemälde und Kreidezeichnungen und fertigte Linolschnitte (teilweise unter einem Pseudonym: Kuno See). Einige dieser Werke sind im Konrad-Zuse-Museum in Kassel ausgestellt.

Literatur Konrad Zuse im Schloss zu Hopferau

Im Buch Die Milchmädchen-Rechnung von Christoph Bode wird die Geschichte des Konrad Zuse und seinem ersten vollautomatischen Rechner geschildert. Während seiner Zeit im Schloss zu Hopferau von 1945 bis 1949 arbeitete er an seiner Maschine. Dabei wollte er einem Senner aus der Region beweisen, dass sein Rechner die Milchpreise schneller berechnen könne als die Fachleute des Senners.

Im Schloss zu Hopferau befindet sich heute ein Tagungsraum mit Bildern und Informationen über Konrad Zuse.